Gefahrgutübung in Großwallstadt

Nach 2-jähriger Coronapause trafen sich die Einheiten des Gefahrgutlöschzugs Nord und der Messleitkomponente zur routinemäßigen Übung am 07.11.2022 in Großwallstadt.

Als Übungsobjekt diente das neue, noch nicht in Betrieb befindliche, Gefahrgutlager der Firma Alcon im Großwallstädter Industriegebiet. Angenommen wurde dort eine Leckage an einem mit n-Propanol gefülltem IBC. Der Lagerarbeiter*innen konnte unverletzt das Lager verlassen und das betriebseigene Spillteam alarmieren.

Das Spillteam ist eine werksinterne Einrichtung aus Mitarbeiter*innen mit Feuerwehr- oder THW-Hintergrund. Sie sind mit Feuerwehrschutzausrüstung, Atemschutz, Schutzkleidung Form 2 („leichter CSA“), Werksfunk, Dekon-Ausstattung und verschiedensten Materialen zum Auffangen von wässrigen oder organischen Medien ausgestattet. 

Das Spillteam sicherte die Gefahrenstelle und bereite ein Atemschutztrupp mit Schutzkleidung Form 2 zur Erkundung vor. Zeitgleich richteten sie auch einen Dekon-Platz ein. Die Erkundung des 1. Angriffstrupps ergab eine Leckage an einem IBC im Bereich des Ablasshahnes. Sie legten Bindematerial aus, um das ausgetretene n-Propanol aufzunehmen und dichteten die Leckage mit einem Überwurfdeckel ab. Bei dieser Tätigkeit kam es zum Funkenschlag und das ausgetretene n-Propanol entzündete sich. Die lagereigene Brandmeldeanlage löste daraufhin die CO²-Löschanlage aus und der Lagerraum mit einem Volumen von 1925m³ wurde komplett mit CO² geflutet. Der Angriffstrupp konnte unverletzten das Lager verlassen. Florian Völker, der Leiter des Spillteams, informierte die Übungsleitstelle über den bestätigten Brand, die Übungsleitstelle löste daraufhin Alarm für die Feuerwehren Großwallstadt, Wörth, Bürgstadt, Obernburg und Erlenbach aus. 

Die ersteintreffende Einheit aus Großwallstadt unter Führung des 1. Kommandanten Jürgen Schnabel wurde von Florian Völker in die Lage eingewiesen. Jürgen Schnabel legte einen Bereitstellungsplatz für die nachrückenden Kräfte fest, ordnete die Räumlichkeit durch Erweiterung des Gefahrenbereichs und bestimmte einen neuen Dekon-Platz. Er schickte auch einen Angriffstrupp zur Erkundung der Lage vor. Die Erkundung ergab eine komplette Verneblung des Lagerraumes durch CO² und eine erfolgreiche Brandbekämpfung durch das Löschgas. Durch die mittlerweile statische Lage wurde unter Rücksprache mit den eintreffenden Einheiten aus Wörth, Bürgstadt, Obernburg und Erlenbach die Einsatzabschnitte„CSA“, „Dekon“, „Messen“ und „Bereitstellung“ gebildet und Einsatzabschnittsleiter zugewiesen. Für das weitere Vorgehen wurde die Entgasung des Lagerraumes mit der gebäudeeigenen Entrauchungsanlage vorbereitet. Zur Berechnung der CO²-Ausbreitung und der damit einhergehenden Gefahr für Mitarbeiter*innen der Alcon und umliegende Firmen bekam die Messleitkomponente aus Erlenbach den Auftrag, eine Ausbreitungsprognose zu erstellen, Messpunkte festzulegen, Messtechnik zu definieren und einen Messauftrag für Messtrupps herauszugeben.

Nachdem der durch die Messleitkomponente vorherbestimmte Evakuierungsbereich abgesperrt und evakuiert war, wurde die maschinelle Entgasung des Lagers gestartet. Nach erfolgreicher Entgasung gingen 2 CSA-Trupps aus Wörth und Bürgstadt zum Umpumpen der brandbeschädigten IBC vor. Hauptaugenmerk lag hier auf der Vermeidung von weiteren Zündquellen durch ordnungsgemäße Erdung der Pumpenarmaturen. Der Brandschutz wurde durch einen weiteren Angriffstrupp sichergestellt. 

Nachdem das n-Propanol aus den beschädigten IBC in bereitgestellte intakte IBC umgepumpt war, wurde durch die Übungsleitung das Übungsende ausgerufen. 

Fokus der Übung lag auf dem Übergang eines Spill-Team-Einsatzes zu einem Feuerwehreinsatz, auf der Leistungsfähigkeit der Gebäudefunkanlage und auf den Umgang mit der CO²-Löschanlage des neuen Gefahrstofflagers. 

Von Seiten der Feuerwehren nahmen 70 Kamerad*innen an der Übung teil. Als Übungsbeobachter waren Vertreter der Firma Alcon vor Ort. Die Kreisbrandinspektion wurde von KBM Zimmer, KBM Schüßler, KBM Schmitt und KBM Braun vertreten. 

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