Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung ist eine Katastrophenschutzeinheit und somit dem Landratsamt Miltenberg als Katastrophenschutzbehörde unterstellt.
Jede Katastrophenschutzbehörde in Bayern hat nach Artikel 6 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes Örtliche Einsatzleiter (ÖEL) zu benennen, um bei Großschadenslagen und im Katastrophenfall die Einsatzmaßnahmen vor Ort ganzheitlich zu leiten.
Um den Örtlichen Einsatzleiter in seiner Arbeit zu unterstützen wird ihm die Einheit UG-ÖEL zur Verfügung gestellt.
Diese besteht aus speziell ausgebildeten Mitgliedern der Feuerwehr, die eine Einsatzdokumentation sowie die Lagedarstellung und Betreuung der Kommunikationsverbindungen übernehmen.
Im Landkreis Miltenberg sind zwei Unterstützungsgruppen angesiedelt, da somit eine Redundanz gegeben ist.
Die Einheiten sind jeweils bei den Feuerwehren Obernburg und Großheubach stationiert, ihr Einsatzgebiet ist analog zu den KBI-Bereichen.
Die Unterstützungsgruppen sind seit 2021 mit neuen baugleichen Einsatzleitwägen ausgestattet, die als mobiles Büro fungieren.
Sie sind ausgerüstet mit einer Satellitenanlage, einer Telefonanlage und Wetterstation sowie mit mehreren normalen und speziellen Funkgeräten, um auch mit Wasser- und Luftfahrzeugen kommunizieren zu können.
Die Dokumentation des Einsatzes wird durch die Einsatzleitsoftware von Fireboard® abgebildet. Diese bietet abseits von der einfachen Bedienung den Vorteil, dass die komplette Dokumentation gerichtlich verwertbar ist.
Aufgrund des mobilen 13kVA Stromerzeugers im Heck kann am Einsatzort autark gearbeitet werden.
Abseits der Einsatzleitwägen stehen der Unterstützungsgruppe noch ein Abrollbehälter Einsatzleitung sowie ein KdoW als Einsatzmittel zur Verfügung.
Die UG-ÖEL Süd (Großheubach) besteht momentan aus 17 Mitgliedern, die von UG-Leiter Sebastian Weimer geführt werden.
Die UG-ÖEL Nord (Obernburg) besteht momentan aus 21 Mitgliedern, die von UG-Leiter Kevin Kuske geführt werden.
Die UG’s kommen nicht nur zur Unterstützung des Örtlichen Einsatzleiters, sondern auch bei größeren Feuerwehrlagen oder Personensuchen zum Einsatz.
Grundsätzlich wird eine Unterstützungsgruppe ab dem Überschreiten der Alarmstufe B4 initial von der Leitstelle mit angefordert.
Doch auch bei Einsätzen anderer Art kann jeder Einsatzleiter vor Ort eine Unterstützungsgruppe über die Integrierte Leitstelle nachfordern, um ihn bei der Dokumentation oder Lagedarstellung zu unterstützen.
Die Unterstützungsgruppe arbeitet im Einsatz nach der Feuerwehrdienstvorschrift 100 und übernimmt somit folgende Aufgaben:
Die Unterstützungsgruppen treffen sich jeden Monat und üben für den Ernstfall.
Hier sind auch die Örtlichen Einsatzleiter des Landkreises Miltenberg und die Kreisbrandinspektion involviert, um möglichst realistische Szenarien zu generieren.