Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat im Juli 2021 gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen zusammenhalten, dass Hilfskräfte unermüdlich schuften und dass die Solidarität groß ist. Unter den Helferinnen und Helfern, die wochenlang in der überfluteten Region geholfen haben, waren auch 174 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Miltenberg. Am Donnerstag, 12. September, bekamen sie als Zeichen der Anerkennung Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz überreicht.
In der Katastrophenschutzhalle des Landkreises in Großheubach hatten sich über 130 Feuerwehrleute zur Ehrung eingefunden, die nicht Anwesenden werden die Medaille bei einem der nächsten Feuerwehr-Ehrenabende bekommen. Landrat Jens Marco Scherf war es ein Anliegen, allen Aktiven des Hilfeleistungskontingents seinen aufrichtigen Dank für die großartige Hilfeleistung für die Menschen in Rheinland-Pfalz zu übermitteln. „Ohne Ihre Hilfe wäre diese Notlage nicht zu bewältigen gewesen“, wandte sich der Landrat an die versammelten Wehrleute. Die öffentliche Ehrung sei aber auch eine Botschaft an die Menschen: Die Feuerwehrler seien Vorbilder und übernehmen Verantwortung in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Diese Hilfe sei nicht angeordnet, sondern sie erfolge freiwillig und ehrenamtlich. „Sie helfen einfach allen Menschen, egal welcher Herkunft und welcher politischen Haltung“, stellte der Landrat fest. An diesem Engagement solle man sich orientieren, wie wirklicher Zusammenhalt aussieht, so Scherf. „Hilfsbereitschaft kann nicht durch Erlässe hergestellt werden, sie muss in den Herzen der Menschen entstehen“: Mit diesem Satz des Schweizer Politikers und Schriftstellers Sigmund Widmer drückte Großheubachs Bürgermeister Gernot Winter aus, was die Einsatzkräfte im Ahrtal geleistet haben. Sie hätten angepackt, als Tausende die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens erlebt haben, als Häuser und Fahrzeuge fortgerissen, Straßen und Brücken zerstört wurden, lobte Winter die umfangreiche Arbeit im Ahrtal. „Sie haben Unglaubliches geleistet bei den Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der Infrastruktur“, zeigte er sich dankbar für diese enorme Hilfsbereitschaft. Dieses Engagement habe ihn sehr bewegt und tief beeindruckt, leitete Winter zu Kreisbrandrat Martin Spilger über.
Der blickte auf gleich drei Hilfskontingenteinsätze im Jahr 2021 zurück: Zunächst das Unwetter in Kitzingen, dann der fünftägige Einsatz im Ahrtal mit allen Schwierigkeiten, die ein Einsatz haben kann – damals zunächst unter Leitung von Kreisbrandrat Meinrad Lebold, ehe dieser aufgrund gesundheitlicher Probleme von Albert Klug abgelöst wurde. Anschließend sei noch das Ölwehr-Hilfeleistungskontingent für das Ahrtal angefordert worden, erinnerte sich Spilger. Dreieinhalb Wochen seien die Kräfte aus Unterfranken unter seiner Leitung aktiv gewesen, hätten belastende Einsätze überstanden und das große Leid der Menschen gesehen. Nachdem er zum Kreisbrandrat gewählt worden war, habe er in Kooperation mit der Kreisbrandinspektion und den Feuerwehren die Hilfskontingentpläne überarbeitet und alle Wehren abgefragt, was sie beitragen können und wollen. „Wir brauchen alle Wehren“, stellte Spilger fest und verwies auf den erstellten Fahrzeug- und Personalpool. Auf die gemachten Zusagen der Wehren könne er sich verlassen, zeigte sich der Kreisbrandrat dankbar.
Gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Gernot Winter überreichte er anschließend die Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz. In der dazu gehörenden Urkunde, die von der damaligen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innen- und Sportminister Michael Ebling unterzeichnet ist, wird der selbstlose Einsatz der Wehren gewürdigt. Im Namen des Freistaats Bayern erkannte auch Innenstaatssekretär Sandro Kirchner in einem Brief den Einsatz der Wehrleute aus dem Landkreis Miltenberg an. Innenminister Joachim Herrmann hatte diesen zuvor als „engagiert und hoch professionell“ bezeichnet.
Bei Musik vom Ensemble des Musikvereins „Frisch Auf“ Großheubach tauschten sich die Feuerwehrleute noch bei Flammkuchen, Bratwurst und Getränken aus.
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Am Samstag, 05.10.2024 legten drei Gruppen der Feuerwehren aus Leidersbach, Ebersbach und Roßbach gemeinsam die Leistungsprüfung „Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz“ unter den Augen der Schiedsrichter Marcel Schreiber, Jürgen Brand und